Meist werden solche Phasen von einem Gefühl grosser Traurigkeit, einer enormen inneren Leere, von Verzweiflung und Resignation und dem Wunsch aufzugeben geprägt. Auch die Unfähigkeit, Freude zu empfinden, eine umfassende Interesselosigkeit sowie das Gefühl endlosen Leidens kennen zahlreiche Alleingeborene bestens. Und oftmals gehen solche depressiven Phasen gar mit einer wiederkehrenden Todessehnsucht einher.
Aber irgendeinen Grund muss es doch geben, wenn jemand zum wiederholten Mal unter depressiven Verstimmungen oder unter einer Depression leidet ….
«Noch wird mit Floskeln wie «genetisch bedingt», «Stoffwechselstörung», «Depression» oder «Psychose» operiert, wo es eigentlich um das offensichtliche Faktum geht, dass Menschen schwere Trauma-Erfahrungen erlitten haben. [….] Es gibt wohl kaum eine «Depression», die nicht ursprünglich durch den Verlust von zwischenmenschlicher Bindung und frühkindlicher Einsamkeit und Kontaktlosigkeit verursacht wurde.» (Broughton, 2016/2023, S. 116-117).
Und genau einen solchen Verlust von zwischenmenschlicher Bindung haben Alleingeborene ja in der sensibelsten Phase ihres Lebens erlitten. Und wir sprechen hier nicht von «irgendeiner Bindung», sondern von der engsten Bindung, zu der ein Mensch fähig ist: der Bindung zwischen Mehrlingen im Mutterleib.
«Kurz gesagt, der Zeitpunkt der physiologischen Entwicklung des Fötus hat Einfluss darauf, wie sich negative Umstände auswirken. [….] Ich vertrete seit Jahren die Ansicht, dass die Symptome umso gravierender ausfallen, je früher das Trauma stattfindet und je schwerer es ist. [….] Was man allgemein als endogene [im Körperinnern entstehende, von innen kommende] Depressionen bezeichnet, ist nur ein tief eingeprägtes Gefühl der Hilflosigkeit, das auf das Leben vor der Geburt zurückgeht.» (Janov, 2012, Vorgeburtliches Bewusstsein, S. 205, 219).
Somit wird klar, dass die wahre «Ur-Sache» einer Depression, bzw. die Neigung zu wiederholten depressiven Verstimmungen, oft sehr, sehr viel weiter zurückliegt, als man sich das gemeinhin vorstellt. Und der vorgeburtliche Verlust eines Zwillings ist zweifellos ein möglicher Auslöser für spätere psychische Auffälligkeiten, für die dann tragischerweise selbst Fachleute keine Erklärung haben.
WICHTIG: Falls Du in Erwägung ziehst, unter der Rubrik «Selbsttest» den dort angebotenen Test durchzuführen, dann ist es von Vorteil, wenn Du Dir die Rubrik «Symptome» erst nach dem Absolvieren desselben anschaust. Ansonsten könnte dies Deine Antworten beeinflussen, und das Testresultat würde dadurch weniger aussagekräftig.