Nähe oder Distanz – was denn nun?

Symptom 15
Einerseits suche ich in einer Liebesbeziehung Nähe und Geborgenheit - aber ein Zuviel davon ertrage ich nicht, und daher gehe ich tiefergehenden «seriösen» Beziehungen eher aus dem Weg
Eines der charakteristischsten Indizien, welches dafürspricht, dass jemand vorgeburtlich einen Zwilling verloren hat, ist das Vorliegen von (sich wiederholenden) Beziehungsproblemen. Diese Probleme können die unterschiedlichsten Gesichter annehmen:

Einige Alleingeborene finden gar nicht erst «den Richtigen» oder «die Richtige», und sie leiden furchtbar darunter, weil sie sich doch nichts sehnlicher wünschen als eine Partnerschaft fürs Leben.

Andere finden zwar «den idealen Partner» oder «die ideale Partnerin», werden aber von ihm oder von ihr schon bald wieder verlassen.

Wieder andere haben den idealen Partner oder die ideale Partnerin gefunden, aber er oder sie stirbt frühzeitig durch Krankheit oder Unfall.

Und dann gibt es noch jene, die bei der Partnersuche fündig geworden sind, aber sich vehement dagegen sträuben, mit dem Partner oder der Partnerin gemeinsam eine Wohnung zu beziehen. Falls es doch so weit kommt, dann beharren sie zumindest auf getrennte Schlafzimmer, obwohl sie beteuern, den Partner oder die Partnerin innig zu lieben.

Wie ist all das zu erklären?

Die innere Zerrissenheit zwischen der grossen Sehnsucht nach einer innigen Beziehung und der gleichzeitigen (meist unbewussten) Angst davor lässt sich durchaus erklären, wenn man in der Biographie eines Alleingeborenen nur weit genug zurückgeht. Ganz zu Beginn seines Lebens hat er das paradiesische Zusammensein mit seinem Zwilling genossen: Da war so viel bedingungslose Liebe, so viel Nähe, so viel Geborgenheit, das schiere Verschmelzen miteinander …. All diese sinnlichen Eindrücke hat sein Zellgedächtnis dauerhaft festgehalten.

Der Tod des geliebten Zwillings wird vom Alleinbleibenden als absolut überwältigend erlebt: Der Puls beginnt zu rasen, und der Blutdruck schnellt in die Höhe. Derart extreme körperliche Reaktionen drohen das Ungeborene innert kürzester Zeit umzubringen. Daher schaltet sich sein Überlebenszentrum ein, und es kommt zu einer Dissoziation und zu einem Gefühl extremer Hilflosigkeit und Verzweiflung.

Überhaupt ist die anschliessende Normalisierung der Vital-Parameter des kleinen Wesens trügerisch: Zwar hat diese lebensrettende Reaktion dafür gesorgt, dass die unerträglichen Sinneseindrücke ein Ende haben und nicht länger «ge – fühlt» werden müssen, aber der Preis dafür ist hoch: Bei manchen Alleingeborenen entsteht als Folge dieses Schock-Traumas ein verheerender Glaubenssatz: «Wenn ich jemanden ganz fest liebhabe, dann muss ich danach so fürchterlich leiden, dass es mich schier umbringt!»

Kein Wunder also, dass sich manche Alleingeborene so sehr vor zu viel Nähe fürchten ….


WICHTIG: Falls Du in Erwägung ziehst, unter der Rubrik «Selbsttest» den dort angebotenen Test durchzuführen, dann ist es von Vorteil, wenn Du Dir die Rubrik «Symptome» erst nach dem Absolvieren desselben anschaust. Ansonsten könnte dies Deine Antworten beeinflussen, und das Testresultat würde dadurch weniger aussagekräftig.