Stressanfälligkeit

Symptom 09

Es braucht sehr wenig, um mich in Stress zu versetzen

Tatsächlich leiden die meisten Alleingeborenen unter einer erhöhten Stressanfälligkeit: Sie fühlen sich viel eher gestresst als andere, und es braucht auch länger, bis ihr Stresspegel danach wieder auf normale Werte sinkt.

Und das steckt hinter diesem Phänomen: Im Normalfall werden bei einem Menschen bei wenig Stress auch nur wenige der vorhandenen Rezeptoren für das Stresshormon Cortisol besetzt. Es braucht somit schon eine ganze Menge Stress und entsprechend viel Cortisol, um sämtliche Rezeptoren zu besetzen. Und erst dann fühlt sich jemand maximal gestresst.

Aber wenn bei einem Menschen der Stresslevel schon ganz zu Beginn seines Lebens über eine längere Zeit hinweg konstant erhöht ist, bildet sein Körper in der Folge weniger Cortisol-Rezeptoren. Daher führen bereits wenig Stress und wenig Cortisol dazu, dass sämtliche Rezeptoren besetzt sind und dieser Mensch sich maximal gestresst fühlt.

Die beim vorgeburtlichen Verlust des Zwillings entstehenden Gefühle sind für ein erst im Entstehen befindendes kleines Wesen absolut überwältigend. Angst und Schmerz führen bei ihm zu lebensbedrohlichen körperlichen Empfindungen. Der stark zunehmende Blutdruck und die explodierende Herzfrequenz bedrohen das Leben des Ungeborenen akut.

Um überleben zu können, sieht sich sein Überlebenszentrum gezwungen, diesen verheerenden körperlichen Empfindungen schnellstmöglich ein Ende zu bereiten, damit sich die potentiell tödlichen Vital-Parameter rasch wieder normalisieren können.

Zwar ist nun das Ungeborene all den überwältigenden Gefühlen und den damit einhergehenden körperlichen Empfindungen nicht länger ausgesetzt, aber sein kleiner Körper – bzw. sein Nervensystem – steht trotzdem weiterhin unter Hochspannung. Und infolgedessen werden weiterhin viele Stresshormone ausgeschüttet, und zwar sein ganzes Leben lang – es sei denn, seine Nebennierenrinden erschöpfen sich irgendwann ….

Wen kann es da noch wundern, wenn viele Alleingeborene bei Stress unverhältnismässig heftig reagieren, während die meisten anderen Menschen in derselben Situation gelassen bleiben?

Ich habe entweder Mühe oder gar kein Interesse daran, mit jemandem eine glückliche, erfüllte und «gesunde» Liebesbeziehung einzugehen und diese längerfristig aufrecht zu erhalten

Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich die Schuld für alles Mögliche und Unmögliche auf mich nehme, selbst wenn die Schuld eindeutig nicht bei mir liegt und ich nichts falsch gemacht habe

Ich werde das Gefühl nicht los, mir beim Erfolgreich- und Glücklichsein selbst im Weg zu stehen: mein bisheriges Leben ist nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe, und ich habe wenig (oder nichts) vorzuweisen, worauf ich wirklich stolz bin

Ich trachte nach grösstmöglicher Harmonie in allen Bereichen meines Lebens: in meinen Liebesbeziehungen, innerhalb der Familie, im Freundeskreis, im Berufsleben ….

Irgendwie habe ich ständig Angst, ich könnte die liebste Person in meinem Leben verlieren oder von ihr verlassen werden, obwohl es keine konkreten Hinweise darauf gibt

Ich sehne mich des Öfteren nach etwas Unbenennbarem, obschon ich doch eigentlich alles habe, was es braucht zum Glücklichsein

Manchmal fühle ich mich sogar innerhalb der eigenen Familie oder inmitten von mir nahestehenden Menschen einsam

Ich habe das starke Bedürfnis, anderen zu helfen und für sie da zu sein

Es braucht sehr wenig, um mich in Stress zu versetzen

Ich leide unter Gefühlstaubheit: Ich bin nicht (oder nur eingeschränkt) in der Lage, Gefühle wie Trauer, Wut, Angst oder Freude in Form von körperlichen Empfindungen wahrzunehmen

Ich leide phasenweise (oder permanent) unter chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, aber keine Ärztin und kein Therapeut kann mir sagen, was dahintersteckt

Ich leide (oder litt schon einmal oder mehrmals) unter depressiven Verstimmungen unter oder einer Depression

Ich leide immer wieder mal unter wiederkehrenden diffusen Ängsten, obwohl sie sich meist als völlig unbegründet herausstellen

Meine Mutter erlitt - während sie mit mir schwanger war - eine Zwischenblutung

Einerseits suche ich in einer Liebesbeziehung Nähe und Geborgenheit - aber ein Zuviel davon ertrage ich nicht, und daher gehe ich tiefergehenden «seriösen» Beziehungen eher aus dem Weg

Mit meinem Selbstwertgefühl ist es nicht weit her – ich zweifle oft an mir (an meinem Können, meinem Wissen, meiner Kompetenz), und meist fühle ich mich den Anderen unterlegen

Ich leide des Öfteren (oder sogar chronisch) unter Verdauungsproblemen, für die trotz zahlreicher Untersuchungen keine Ursache gefunden werden kann

Ich sehe keinen (oder kaum einen) Sinn in meinem Leben, und insgeheim habe ich schon einmal (oder mehrmals) daran gedacht, meinem Leben ein Ende zu setzen

Ich stufe mich als hässlich oder als Versager/in ein, und ich bin unzufrieden mit meinen Leistungen oder meinem bisherigen Leben

Ich schäme mich für alles Mögliche – für das, was ich getan oder nicht getan habe, für fehlende berufliche und/oder private Erfolge, für mein Aussehen ….

Kontakt

Walter Baeriswyl
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