Aber so seltsam dieses Verhalten auch erscheinen mag, so logisch ist es, wenn man nur die wahre «Ur-Sache» dafür kennt.
Zwillinge im Mutterleib sind noch nicht in der Lage, zwischen Ich und Nicht-Ich zu unterscheiden. Sie nehmen somit sich und ihren Zwilling nicht als zwei eigenständige Wesen wahr. Vielmehr ist es so, dass sie sich nur zusammen mit ihrem Zwilling als «ganzes Ich» wahrnehmen.
Wenn nun ihr geliebter Zwilling stirbt, dann stirbt mit ihm auch die Hälfte des «Ich» des Überlebenden. Und da nun nur noch die eine Hälfte des «Ich» da ist, leiden die Überlebenden unter einer unvorstellbaren Leere. Und dieses erfahrene Gefühl der Leere führt zu Ein-samkeit, wo es bislang nur Zwei-samkeit gab.
Nicht umsonst verwenden einige Autorinnen und Autoren von Büchern zum Thema «Alleingeborener Zwilling» den Begriff Halbzwilling.
Solange Alleingeborene keine Kenntnis vom vorgeburtlichen Verlust ihres Zwillings haben, und solange sie dieses Trauma nicht bearbeiten, werden sie sich weiterhin selbst innerhalb der eigenen Familie oder inmitten von ihnen nahestehenden Menschen einsam fühlen, weil eben niemand den geliebten Zwilling ersetzen kann. Sie leiden dann weiter unter quälender Ein-samkeit und sehnen sich unbewusst nach der Wiederherstellung der einst erlebten Zwei-samkeit.
WICHTIG: Falls Du in Erwägung ziehst, unter der Rubrik «Selbsttest» den dort angebotenen Test durchzuführen, dann ist es von Vorteil, wenn Du Dir die Rubrik «Symptome» erst nach dem Absolvieren desselben anschaust. Ansonsten könnte dies Deine Antworten beeinflussen, und das Testresultat würde dadurch weniger aussagekräftig.